Aktuell

[2015/10/10]

Tagung der Initiative „Filmerbe in Gefahr“
Die Rettung des Filmerbes und die Fachwissenschaften - Neue Studiengänge an deutschen Hochschulen

B3-Biennale des bewegten Bildes
Frankfurt am Main, Kino im Deutschen Filmmuseum
Sonntag, 11. Oktober 2015, 10:00 - 14:30 Uhr

Staatsminister a.D. Bernd Neumann, Präsident der Filmförderungsanstalt (FFA), erklärte jüngst, die Digitalisierung unseres filmischen Erbes sei "eine der wichtigsten gesellschaftspolitischen Aufgaben der Gegenwart". Sollen die "historischen Werke deutschen Filmschaffens auch nachfolgenden Generationen zugänglich" sein, müsse gehandelt werden - "und dies nicht morgen, sondern jetzt!"

Die FFA beziffert die Kosten für eine umfassende Digitalisierung des archivierten Filmmaterials auf ein jährliches "Mindestvolumen" von 10 Millionen Euro über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren. Voraussetzung für eine solche Anstrengung ist ein grundlegender Konsens, den der Gesetzgeber, die Archive und die Akteure der Medienindustrie herstellen müssen, um das gemeinsame Ziel zu erreichen.

Das Verständnis für die Notlage unserer Filmarchive und den kulturellen Wert des teilweise vom Zerfall bedrohten Materials ist in breiten Teilen der Gesellschaft gewachsen, seitdem Fachleute in den letzten Jahren Alarm geschlagen, seitdem Initiativen wie die Petition "Filmerbe in Gefahr" vielfache Unterstützung gefunden und ein beträchtliches Presse-Echo ausgelöst haben. Auch die Politik beginnt zu reagieren, nachdem die Stärkung der Filmarchive und die Aufgabe der Digitalisierung in den Koalitionsvertrag der beiden großen Parteien aufgenommen wurden. Vieles geschieht jedoch noch hinter verschlossenen Türen. Fragen des strategischen Vorgehens, das Ringen um ein gemeinsames Konzept oder Vereinbarungen "Runder Tische" gehören in einer demokratischen Gesellschaft an die interessierte Öffentlichkeit.

Zu den erfreulichsten Entwicklungen gehört zweifellos, dass Universitäten und Hochschulen, die in der Regel "zeitversetzt" auf aktuelle Probleme reagieren, in der Frage der Sicherung und Zugänglichkeit der historischen Filmbestände zur Zeit das Tempo bestimmen. Auf unserer Tagung "Die Rettung des Filmerbes und die Fachwissenschaften" stellen sich drei neue Studiengänge vor, die in Theorie und Praxis die film- und medienhistorischen Perspektiven, die wissenschaftlichen, personellen und technischen Anforderungen an Archive und Museen im Umbruch zum digitalen Zeitalter ausloten wollen - nicht zuletzt, um einen problembewussten Nachwuchs auszubilden und das bestehende Fachwissen zu vertiefen - und dies nicht morgen, sondern jetzt!

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